Regionalverband
Magdeburg-Jerichower Land e.V.


 

Burg | Stets den richtigen Ton zu treffen, das ist für Sänger und Sängerinnen wichtig. Ebenso wichtig wie bei den Sozialpädagoginnen des DRK-Frauenhauses. Obwohl es andere Welten sind, verbinden sie doch der Umgang mit der Stimme. Das erfuhren Brigitte Knopf und Sandra Pierau vom Vokalensemble Burg e. V. bei ihrem Besuch bei der Leiterin des DRK-Frauenhauses, Susann Schuster. Die empfing die beiden Vertreterinnen des Ensemble-Vorstandes gern.

Gern berichtete Schuster über ihre und die Arbeit ihrer Kolleginnen und wusste einige Geschichten zu berichten, die bei Knopf und Pierau sichtlich emotional wirkten. Da war die Geschichte dieser einen Frau, die beschnitten und zwangsverheiratet werden sollte, floh und sich in Zwangsprostitution wiederfand, aus der sie nur durch Hilfe entkommen konnte. Oder jene von der Frau mit den vier Kindern, die über viele Jahre immer wieder aus den verschiedensten Ländern flüchten musste und schließlich in einer Nacht und Nebelaktion mit ihren Kindern vom eigenen Mann floh, um selbstständig, unabhängig ein neues Leben beginnen zu können ohne den Tod befürchten zu müssen. Diese Geschichten sind der Alltag für die Mitarbeitenden im DRK-Frauenhaus.

In diesem Alltag gilt es mit einfühlsamer Stimme das Vertrauen der Frauen und ihrer Kinder zu gewinnen, um ihnen bei der Traumabewältigung helfen zu können. Für Knopf und Pierau stand deshalb fest, die Entscheidung der Mitglieder des Vokalensembles Burg e. V. war die richtige. Immerhin waren sie gekommen, um das Frauenhaus finanziell über eine Spende zu unterstützen. Der Laienchor gibt nach eigenen Angaben bis zu acht Konzerte im Jahr, darunter drei bis vier Weihnachtskonzerte. Bereits vor zwei Jahren hatte sich der Ensemble-Vorstand für eine Unterstützung des Frauenhauses ausgesprochen, doch dann kam, was alle Künstler und die Gesellschaft bis heute belastet. Die Pandemie und mit ihr die Auftrittspause für das Vokalensemble Burg e. V. Aus dem großen Benefizkonzert für das DRK-Frauenhauses wurde nichts.

Dabei „wollen wir mit dem, was wir können, etwas Gutes tun“, meinte Brigitte Knopf. Als dann ein Termin für ein Benefizkonzert feststand und auch die Barockkirche in Karow zu diesem Zweck öffnete, sahen sich die Welt und die Mitglieder des Chors mit dem Ukraine-Konflikt konfrontiert. „Die Bilder waren für uns alle so eindrücklich, dass wir uns entschlossen, zunächst ein Benefizkonzert für die Ukraine zu geben“, berichtete Pierau. Für Schuster nachvollziehbar.

„Die Welle der Frauen aus der Ukraine wird uns erst in zwei oder drei Jahren erreichen, wenn die Geflüchteten hier angekommen sind und die Lebensweise hier verstehen. Vor allem verstehen, dass die Frauen hier das Recht auf ein eigenes selbstbestimmtes Leben haben“, erklärt sie. Das es „etwas Regionales aus Burg sein sollte“, was das Vokalensemble unterstützen wollte, gab Pierau noch zu verstehen. Mit dem Konzert in Karow, an dem 23 Sängerinnen und Sänger teilnahmen, und der Weitergabe der dort erhaltenen Konzertpauschale an das DRK-Frauenhauses ist dies gelungen. Gemeinsam verabredeten die drei Frauen, dass die 300€-Spende zur finanziellen Unterstützung und Überbrücken von Frauen verwendet werden soll, die in einer Notsituation den Schutz und die Hilfe des DRK-Frauenhauses in Anspruch nehmen.

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