Burg | Mit rund sechs Monaten Verspätung konnten die Arbeiten an der neuen, inklusiv geführten Kindertagesstätte des DRK-Regionalverbandes Magdeburg-Jerichower Land e. V. begonnen werden.
Mit dem Guss der Grundplatte für das neue Gebäude mit seiner späteren Bruttogeschossfläche von rund 1000 Quadratmetern wurde nicht nur die Grundlage für die weiteren Arbeiten, sondern auch für einen feierlichen Akt gelegt, zu dem DRK-Regionalverbandsvorstand Andy Martius, Vertreter des Landkreises und der Stadt Burg eingeladen hat.
Gemeinsam mit dem Landrat des Jerichower Landes, Dr. Steffen Burchardt, dem Beigeordneten des Landkreises Jerichower Land, Thomas Barz, dem Bürgermeister der Stadt Burg, Jörg Rehbaum und dem Vorsitzendes des Burger Stadtrates, Markus Kurze, soll der Grundstein für die neue Kindertagesstätte gelegt werden. „Unter dem Grundstein wird eine Zeitkapsel eingeschlossen, deren Inhalt spätere Generationen entdecken können“, informiert Andy Martius vorab.
Bedarf an Kitaplätzen in der Stadt Burg hoch
Neue Wohngebiete lassen die Stadt Burg wachsen. Mit der Stadt wächst auch die Anzahl von Familien, die Betreuungsplätze für ihre Kinder benötigen. Deshalb sprach sich der Stadtrat der Stadt Burg bereits im Jahr 2017 für einen Kitaneubau aus. An dem vorab durchgeführten Interessenbekundungsverfahren beteiligte sich auch der DRK-Regionalverband Magdeburg-Jerichower Land e. V. Er erhielt die Bauzusage. Neben einem geeigneten Gelände musste der Neubau Nachnutzungsmöglichkeiten aufweisen, die in die architektonischen Planungen aufgenommen werden mussten.
Ein geeignetes Gelände wurde in der Yorkstraße, im Stadtteil Süd, gemeinsam mit der Stadt Burg schnell gefunden. Hier gab es bereits bis in die 1990er-Jahre eine Kindertagesstätte. An dieses Erbe wollen die Stadt Burg und DRK-Regionalverband auf 5000 Quadratmetern Gesamtfläche mit 30 Krippen- und 60 Kitaplätzen nun anschließen.
In etwa drei Millionen Euro wird der DRK-Regionalverband bis zum Abschluss aller Arbeiten, die auch das Außengelände betreffen, investieren. Inbegriffen Fördermittel in Höhe von 645.841 Euro aus dem Bundesprogramm „Kinderbetreuungsfinanzierung 2017-2020“.
Nachhaltig und ökologisch gebaut
Neben einer Nachnutzungsoption, wird die neue Kita in ebenerdiger riegelbauweise entstehen. Mit ihrer Gesamtlänge von 55 Metern wird sie vor allem eines sein, ökologisch. Dies gewährt die Holzständerbauweise, für die sich der DRK-Regionalverband entschieden hat. „Die hohe Vorfertigung, durch die Tafelbauweise bringt uns natürlich einen gewissen zeitlichen Vorteil der durch den Bauverzug auch notwendig ist“, gibt DRK-Vorstand Andy Martius zu verstehen. Der ökologische Grundgedanke bleibt aber trotz aller zeitlichen Verschiebungen weiter gewahrt. Fernwärme und Fußbodenheizung werden in den Gemeinschafts- und Funktionsräumen ebenso eine angenehme Atmosphäre erlauben wie die Lärmschutzelemente, die zu einer Schallreduzierung innerhalb des Gebäudes beitragen werden. „Damit haben wir bereits gute Erfahrungen in anderen Kitas gemacht“, erklärt Martius, der hier auch auf das Außengelände schaut. Dieses soll vor allem mit Spielgeräten ausgestattet werden, die eine hohe Haptik aufweisen und möglichst aus Holz sind. Die vorhandenen Bäume auf dem Gelände sollen weitestgehend erhalten bleiben und so nicht nur Schatten spenden, sondern auch Umgebungsgeräusche filtern.
Objektgestaltung nach praktischen Ansprüchen
Am Reißbrett geplant ist schnell. Der DRK-Regionalverband ging einen anderen Weg. Gemeinsam mit seinem pädagogischen und technischen Personal aus seinen Kindertageseinrichtungen wurde die Aufteilung der Gemeinschafts- und Funktionsräume kinder- und arbeitsgerecht geplant. „Viele Ansätze unserer Erzieherinnen waren praxisorientiert. Diese Denkansätze wurden in Aufteilung und Konzeptionierung der insgesamt acht Kita- und Krippenräume mit einbezogen“, so Martius über die Entwicklung der Planungen, die mit einem Kindercafé, einem Snoezelraum, verschiedenen Therapie- und Kreativräumen sowie einer Küche und ausreichenden Lagerflächen für Spielzeug und pädagogische Lehrmittel immer konkreter wurde.
Das Endergebnis war für viele pädagogische Kräfte aus anderen DRK-Einrichtungen so überzeugend, dass sie sich bereits jetzt um eine Stelle in der neuen Kita beworben haben. „Das zeigt uns, dass wir bisher alles richtiggemacht haben müssen“, ist sich Martius sicher. Insgesamt 19 pädagogische Mitarbeiter und Personal im integrativen Bereich werden bei Vollbelegung der Einrichtung sowie nach Fertigstellung aller Arbeiten und der Erteilung der Betriebserlaubnis durch den Landkreis Jerichower Land in der neuen DRK-Kita tätig sein.