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Quelle: Broschüre des DRK-Blutspendedienst
Das Blut und seine Bestandteile |
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Die BlutZellen |
Das Blutplasma |
Es gibt drei Arten von Blutzellen:
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Die gelbliche Blutflüssigkeit nennt man Plasma, sie setzt sich aus folgenden Bestandteilen zusammen:
Das Plasma transportiert Blutzellen und Nährstoffe, und es regelt den Wasser- und Salzhaushalt des Körpers. Ausserdem enthält es Faktoren, die für die Blutgerinnung wichtig sind. |
Die Untersuchung des Blutes |
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Vorbereitung |
Die Untersuchung der Blutgruppen |
Ihre Blutkonserve wird vom Blutspendeort in eines der Institute gebracht, wo oft noch am gleichen Abend die Verarbeitung beginnt. Die Röhrchen mit den Blutproben durchlaufen die Laboratorien. Dort wird Ihr Blut verschiedenen Tests unterzogen. |
Es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher, erblicher Blutgruppenmerkmale, sogenannte Antigene Die Antigene bestimmen die Individualität eines Menschen. Zum Schutz gegen fremde, ungleiche Antigene bildet der menschliche Körper Abwehrstoffe, die sogennanten Antikörper Diese Antikörper befinden sich im Blutplasma. |
Die Bedeutung der Blutgruppen |
Warum werden Blutgruppen bestimmt ? |
Besonderheiten der Blutgruppen |
Häufigkeiten der Blutgruppen |
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Bei den AB0-Blutgruppen besteht die Besonderheit, daß jeder Mensch nach der Geburt Antikörper bildet, die gegen die Merkmale gerichtet sind, die er selbst nicht hat. So entwickelt ein Mensch mit der Blutgruppe A Antikörper gegen das Blutgruppenmerkmal B (Anti B). Ist er Träger des Merkmals B, weist er ein Anti A auf. Gehört er der Blutgruppe 0 an, entstehen Anitkörper gegen A und B. Menschen mit der Blutgruppe AB haben keine entsprechenden Antikörper. |
Häufigkeit der Blutgruppen und Rhesuseigenschaften |
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A |
Rhesus positiv |
37 % |
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0 |
Rhesus positiv |
35 % |
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B |
Rhesus positiv |
9 % |
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A |
Rhesus negativ |
6 % |
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0 |
Rhesus negativ |
6 % |
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AB |
Rhesus positiv |
4 % |
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B |
Rhesus negativ |
2 % |
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AB |
Rhesus negativ |
1 % |
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Die Bedeutung des Rhesusfaktors |
Frauen und der Rhesusfaktor |
Der wichtigste Rhesusfaktor ist das Rhesusmerkmal D. Menschen, die dieses Rhesusmerkmal besitzen, sind Rhesus positiv (D+). Fehlt dieses Merkmal, so bezeichnet man sie als Rhesus negativ (D-). Im Gegensatz zu den AB0-Blutgruppen enthält das Blutplasma in der Regel keine Antikörper gegen eine Rhesuseigenschaft. Durch Übertragung von Rh-positivem Blut auf einen Rh-negativen Empfänger kann es jedoch zur Bildung von Rhesus-Antikörpern und damit bei erneuter Transfusion von Rh-positivem Blut zur Transfusionsstörung kommen. Keine Folgen hat jedoch die Übertragung von Rh-negativem Blut auf Rhesus positive Empfänger, so daß die Ärzte es im Notfall, wenn es schnell gehen muss, jederzeit einsetzen können. Das ist einer der Gründe, weshalb Rhesus negatives Blut so gefragt ist. |
Im Körper einer Rh-negativen Frau können sich nach der Geburt eines Rh-positiven Kindes - das die Blutgruppe vom Vater geerbt hat - Rhesus-Antikörper bilden. Hierdurch werden weitere, später geborene Rh-positive Kinder gefährdet, denn die Antikörper können dann bereits während der Schwangerschaft auf das Kind übertreten, seine Blutkörperchen zerstören und schwere Gesundheitsschäden verursachen. |
Antikörper Suchtest |
Weitere Untersuchungen des Spenderblutes |
Neben den Antikörpern gegen die AB0-Blutgruppen und gegen den Rhesusfaktor Rh-positiv können auch Antikörper gegen zahlreiche andere Blutgruppenmerkmale gebildet werden. Um diese Antikörper sicher zu bestimmen und dadurch Schäden für den Blutempfänger zu vermeiden, führen wir bei jeder Blutspende einen Antikörper-Suchtest durch. Das Wissen um diese Antikörper kann auch für den Blutspender wichtig sein, falls er selbst einmal eine Blutübertragung braucht. Deshalb werden neben Blutgruppe und Rhesuseigenschaft auch eventuell gefundene seltene Antikörper in Ihren Unfallhilfe- und Blutspendepaß eingetragen. |
Im Interesse Ihrer Gesundheit und zum Schutz des Patienten, der Ihre Blutspende erhält, werden weitere Untersuchungen durchgeführt. Hierzu gehört die Bestimmung des Blutfarbstoffgehaltes, die schon vor Ihrer Blutspende auf dem Termin stattfindet. Ist der Blutfarbstoffgehalt zu gering, wird für dieses Mal auf eine Blutspende verzichtet, denn ein Blutverlust bei vermindertem Blutfarbstoffgehalt kann die Gesundheit beeinträchtigen. Im Institut folgen dann ein Enzymtest zur Prüfung der Leberfunktion, Tests auf eine vorliegende oder abgelaufene Leberentzündung und eine Untersuchung auf Antikörper, die als Folge der Geschlechtskrankheit Syphilis auftreten. Schließlich prüfen wir, ob Antikörper gegen die Erreger der Immunschwäche AIDS (HIV 1 und 2) nachweisbar sind. Resultate, die von der Norm abweichen, teilen wir Ihnen bzw. Ihrem Hausarzt mit, der eine weitere Abklärung vornehmen kann. Ihre Blutspende wird so nebenbei zu einer kleinen Gesundheitskontrolle. Die Überwachung Ihrer Gesundheit durch Ihren Hausarzt kann dies allerdings nicht ersetzen. |
Die Aufteilung des Blutes |
Was geschieht nun mit Ihrer Blutkonserve? Da gibt es verschiedene Möglichkeiten. |
Blutkonserve |
Blutbestandteil-Konserven |
Die Blutkonserve wird nur noch in seltenen Fällen so, wie sie entnommen wurde, an ein Krankenhaus ausgeliefert. |
Zuerst wird durch Zentrifugieren die leichtere Blutflüssigkeit - das Plasma - von den schwereren Blutzellen getrennt. Aus den Blutzellen werden Zellaufbereitungen hergestellt: Konzentrate von Roten Blutkörperchen und von Blutplättchen. Das Plasma wird tiefgefroren und entweder als Einzelspender-Frischplasma verwendet oder gesammelt und später weiterverarbeitet. Das Letztere nennen wir Fraktionieren. Aus Plasma gewinnen wir verschiedene Eiweißbestandteile: |
Die Anwendung der Blutbestandteile |
Zell-Bestandteile |
Plasma-Bestandteile |
Konzentrate roter Blutkörperchen kommen bei großem Blutverlust, wenn der Sauerstofftransport nicht mehr genügend gewährleistet ist, und bei Blutarmut als Folge einer schweren inneren Erkrankung zur Anwendung. |
Albuminlösungen werden zur schnellen Kreislauffüllung nach einem großen Blutverlust, bei Verbrennungen und bei Eiweißmangel eingesetzt. |
Die Haltbarkeit der Blut- und Blutbestandteil-Konserven |
Nicht alle Blutbestandteile sind gleich lang haltbar. Weiße Blutkörperchen und Blutplättchen sind am kurzlebigsten. Sie müssen innerhalb weniger Stunden oder Tage nach der Spende übertragen werden, wenn sie ihre Aufgabe erfüllen sollen. Konzentrate von roten Blutkörperchen können wir bis zu fünf Wochen aufbewahren. Doch auch hier geht der Trend zu möglichst immer frischerem Blut. Die Plasmabestandteile sind dagegen sehr viel länger haltbar - zum Teil bis zu 3 Jahren! Welchen Weg Ihre Blutspende nimmt, ob sie als Blutkonserve oder in Form von Zell- und Plasmabestandteilen die Institute wieder verläßt, hängt einzig und allein davon ab, was die Ärzte in den Krankenhäusern für die Behandlung ihrer Patienten brauchen. Manche Blutbestandteile werden häufiger, andere seltener benötigt. Da kann es schon mal knapp werden. Deshalb helfen sich die Blutspendedienste gegenseitig. |
Organisation und Aufwand |
Blutkonserve |
Auf dem Weg der Blutspende zum Empfänger ist eine lückenlose Organisation nötig, die zuverlässig funktioniert. Dazu werden gebraucht: Helfer des Deutschen Roten Kreuzes und anderer Organisationen, Entnahme-teams, Ausrüstung, Spezialfahrzeuge, Labors, Geräte, qualifiziertes Fachpersonal, ein Bereitschaftsdienst rund um die Uhr und Gebäude, die ähnlichen Erfordernissen wie Krankenhäuser genügen müssen. Dadurch entstehen Kosten, und darum müssen die Blutspendedienste für die Abgabe aller aus Ihrer Blutspende hergestellten Blut- und Blutbestandteilkonserven auf Selbstkosten beruhende Preise berechnen. |
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Sicherung der Zukunft: Mehr junge Blutspender erforderlich |
Blutspenden kann man von 18 bis 68 Jahren. Deshalb bereiten die Veränderungen im Altersaufbau unserer Bevölkerung auch den Blutspendediensten Probleme. Immer mehr Menschen scheiden aufgrund ihres Alters aus dem Kreis der aktiven Blutspender aus, und immer weniger junge Blutspender wachsen nach, denn seit 1985 nimmt die Zahl der l8jährigen in der Bundesrepublik erheblich ab. |
Zum Schluß noch eine Bitte: |
Helfen Sie auch in Zukunft, kranke Menschen zu heilen und bedrohtes Leben zu retten. Sprechen Sie über Ihren Einsatz beim Blutspenden mit anderen. Kommen Sie wieder zum Blutspenden, denn es wird immer mehr Spenderblut gebraucht. Am besten, Sie kommen regelmäßig 3-4mal im Jahr und bringen schon beim nächsten Mal jemanden mit, der auch Blut spenden will: ein Familienmitglied, einen Freund, eine Freundin, Bekannte oder Kollegen. Oft fehlt nur ein kleiner Anstoß, um auch dabei zu sein - in der großen Familie der Blutspender. |